Andy Schneider
steht hinter der Ferienbetreuung der Gemeinde Rothenburg ab 2024/25
Stefan Kämpfen
Zusammengefaltet wie ein Klappstuhl kauerte das Bündel aus Stofflaken, Fleisch und Blut vor der hiesigen Gassenküche und jagte mir beim Vorbeifahren einen Heidenschreck ein. Sofort erinnerte ich mich an einen TV-Beitrag über das Pferde-Beruhigungsmittel Xylazin, auch als Droge «Tranq» bekannt, das derzeit vor allem in den USA überhandnimmt. Im Rausch sacken die Süchtigen in sich zusammen und verharren über Stunden vornübergekippt. Dass diese neue tödliche Drogen-Epidemie ausgerechnet aus den USA stammt, ist kein Zufall. Von den weltweit 296 Mill. Drogenkonsumenten (Tendenz stark zunehmend) sterben die meisten – nämlich alle fünf Minuten eine Person – in den Vereinigten Staaten an einer Überdosis und damit fordern Drogen in Übersee mehr Totdesopfer als AIDS, Verkehrsunfälle und Schussverletzungen zusammen. Wo eine Nachfrage herrscht, existiert auch ein Angebot und um das kümmern sich vornehmlich lateinamerikanische Länder. Im mexikanischen Drogenkrieg beispielsweise wurden im 2021 im Schnitt 94 Morde pro Tag gezählt und im 2022 überstieg die Zahl der Vermissten erstmals die 100’000er-Marke. Auch die Schweiz ist ein einig Volk von «Drögelern» und dabei geht es gar nicht um die rund 750'000 Joints, die hierzulande täglich geraucht werden. Wegen der akuten Zunahme von Cracksüchtigen befürchtet man bereits eine neue offene Drogenszene à la Letten oder Platzspitz, wie im «10 vor 10» zu erfahren war. Nächster Beitrag: «Zurück in die Schule» zum Thema lebenslanges Lernen. Ein älterer Teilnehmer, der im CAS-Kurs «Future Banking» lernte, wie man die Generation Z für die Finanzwelt gewinnt, sagte: «Heute muss man sich bis ins hohe Alter weiterbilden, sonst ‹gheit mer irgendwenn näbenuse…›». Erhebungen ergaben, dass über die Hälfte der Schweizer Arbeitnehmenden berufsbedingten Gesundheitsrisiken und Stress ausgesetzt sind und dass fast ein Viertel der Beschäftigten in der Schweiz eine Gefährdung der Sicherheit oder Gesundheit bei der Arbeit feststelle. Vielleicht sollte man beim Drogen-Problem nicht nur Symptome, sondern die Ursachen bekämpfen…
Stefan Kämpfen, echo@luzerner-rundschau.ch
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