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Sie wollen dem Gebiet Kleinmatt-/Bireggstrasse neues Leben einhauchen, v.l.: Nico Hardegger, Projektleiter Stadtplanung; Stadträtin Manuela Jost, Baudirektorin und Sarah Grossenbacher, Co-Leiterin Stadtplanung. Bild: Stefan Kämpfen
Das Gebiet Kleinmatt-/Bireggstrasse hat für die Stadtentwicklung eine hohe Bedeutung, da es das grösste Areal in Zentrumsnähe ist, das für den gemeinnützigen Wohnungsbau vorgesehen ist. Die städtischen Grundstücke sollen im Baurecht an gemeinnützige Wohnungsbauträger abgegeben werden.
Vorgesehen ist ein Dialogverfahren, in dem die Stossrichtungen und Lösungsstrategien für das Gebiet definiert werden. In drei Workshops werden die Projektüberlegungen und Planungsschritte eines interdisziplinär zusammengesetzten Teams mit einem Begleitgremium diskutiert. Um den unterschiedlichen Ansprüchen an das Areal und den hohen Erwartungen gerecht zu werden, soll auch die Bevölkerung in diesen Prozess einbezogen werden. Dazu Baudirektorin und Stadträtin Manuela Jost: «Wir wollen die Öffentlichkeit in einem partizipativen Verfahren miteinbeziehen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit all den Ansprüchen und Erwartungen. Das Dialogverfahren hat das Ziel, immer wieder die Inputs aus der Bevölkerung zu erhalten und diese weiter zu denken und weiter zu verarbeiten.»
Als Leitplanke für das Dialogverfahren hat der Stadtrat unter anderem folgende Rahmenbedingungen festgelegt: Aufzeigen, wie sich möglichst viele gemeinnützige Wohnungen mit einem attraktiven Wohnungsmix realisieren lassen. Prüfung, inwiefern ein «Weiterbauen» und «Weiterentwickeln» des bestehenden ehemaligen Hallenbads möglich ist und welche Vor- und Nachteile dies im Vergleich zu einem Neubau hat. Die Kultur- und Quartierzentrumsfunktionen sollen weiterentwickelt sowie privater und öffentlicher Freiraum für die Bewohnerinnen und Bewohner bereitgestellt werden. Die Realisierung einer Sammelgarage für 100 bis 150 Parkplätze wird geprüft und zwei Kindergärten mit einem gemeinsamen Mehrzweckraum werden realisiert.
Eines der deklarierten Hauptziele für das Gebiet Kleinmatt-/Bireggstrasse ist die Realisierung von gemeinnützigem Wohnraum. «Heute rechnet man mit 35 Quadratmeter pro Person, weshalb die Überbauung mit 185 Wohnungen extrem dicht ist», erklärt Nico Hardegger, der die Projektleitung Stadtplanung innehat. Im gleichen Atemzug beschwichtigt er: «Aber auch da braucht es eine Interessenabwägung, wie viele dieser gemeinnützigen Wohnungen tatsächlich umgesetzt werden können.» Ebenso ist zum heutigen Zeitpunkt nicht klar, was mit den bestehenden Wohnblöcken zwischen der Bleicher-, Biregg- und Ulmenstrasse passieren wird. Sarah Grossenbacher, Co-Leiterin Stadtplanung, erläutert: «Die beiden Grundeigentümer dieser Gebäude sind im Prozess miteinbezogen, erste Gespräche haben schon stattgefunden. Auch hier ist offen, ob die Häuser bestehen bleiben oder ob sie saniert, aufgestockt, abgerissen oder integriert werden.»
Eine viel gestellte Frage bezieht sich auf den Erhalt des ehemaligen Hallenbads, das seit zehn Jahren vom Verein Netzwerk Neubad betrieben wird. Manuela Jost nimmt gleich vorweg: «Wir werden den Subventionsvertrag mit dem Neubad verlängern, da es die letzten zehn Jahre eine Identifikationsfunktion für das Quartier und die Stadt wahrgenommen hat.» Ob das Neubad allerdings so bestehen bleibt, wie bis anhin oder ob es Weiterentwicklungen in Form von Ergänzungsbauten oder eines Neubaus geben wird, ist bis dato unklar. Klar ist, dass das Feuerwehrgebäude weichen muss.
Das Verfahren soll im Frühling 2024 gestartet und im Frühling 2025 abgeschlossen werden. Ziel ist, dass die rechtskräftige Baubewilligung für die Weiterentwicklung der städtischen Grundstücke bis spätestens 2029 vorliegt, damit Mitte 2030 – gleichzeitig mit dem Umzug der Feuerwehr auf das ewl-Areal – mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Es sei klar, dass nicht alle Ideen auf dem Areal umgesetzt werden können, ist sich Sarah Grossenbacher sicher. «Wir werden eine Interessensabwägung machen und priorisieren müssen. Die gemeinsame Realisierung einer Sammelparkierung, eines Regenrückhaltebeckens und einer Energiezentrale ist nicht möglich.»
Stefan Kämpfen
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