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steht hinter der Ferienbetreuung der Gemeinde Rothenburg ab 2024/25
Jan Wyss, Präsident des Vereins JUKALU, übergibt Staatsschreiber Vincenz Blaser die Forderung des Jugendparlaments. Bild: Kanton Luzern
Die diesjährige Luzerner Jugendsession drehte sich um die Themen Verkehrssicherheit, Medienkompetenz und politische Bildung. Nach intensiven Diskussionen überwiesen die jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier eine Petition an den Kantonsrat, in der sie die Einführung eines Fachs «Politische Bildung» auf Sekundarstufe I und die entsprechende Ausbildung der Lehrpersonen fordern.
Rund 100 Jugendliche aus dem ganzen Kanton Luzern diskutierten an der Luzerner Jugendsession vom 3. November angeregt und wurden dabei von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Luzern unterstützt. Die Jugendlichen übergaben in einem symbolischen Akt ihre Petition an Staatsschreiber Vincenz Blaser. Darin fordern sie vom Luzerner Kantonsrat, dass von der siebten bis neunten Klasse auf Sekundarstufe I je eine Wochenlektion politische Bildung stattfindet. Dazu sollen die Lehrpersonen entsprechend geschult und der Schulstoff für das Fach «politische Bildung» einheitlich im Kanton Luzern definiert werden. Das Jugendparlament unterstreicht damit auch die Bedeutung des Postulates P101, das 2020 vom Kantonsrat erheblich erklärt wurde und dessen Umsetzung noch in Bearbeitung ist.
Die Gastrednerinnen und Gastredner der diesjährigen Jugendsession betonten die Bedeutung des kantonalen Jugendparlamentes – für die etablierte Politik wie auch für die Jugendlichen selbst: «Das Jugendparlament ist für die Politik von grosser Bedeutung, da darin die Stimme der jungen Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck kommen kann», führte Regierungsrat Reto Wyss, Vorsteher des Finanzdepartements, aus. Zudem würden junge Menschen lernen, sich für Anliegen stark zu machen, eine Meinung zu vertreten, andere Ansichten zu akzeptieren und Kompromisse zu schliessen. «Das alles sind Eigenschaften, die für ihre Zukunft wichtig sind», hob Regierungsrat Wyss in seiner Rede hervor. Kantonsratspräsidentin Judith Schmutz wies darauf hin, dass die kantonale Jugendsession ein wichtiges Gefäss darstelle, durch das junge Menschen im politischen Prozess Gehör fänden. Denn «junge Menschen, die noch nicht stimmberechtigt sind, haben nur wenige Möglichkeiten, ihre Meinung kundzutun», betonte sie. Sie ermunterte die jungen Teilnehmenden, sich nach der Jugendsession weiter politisch zu engagieren. Ihre eigene Politkarriere habe in Jungparteien und im kantonalen Jugendparlament gestartet.
Der Vorstand des kantonalen Jugendparlamentes JUKALU, der sich aus jungen Menschen zwischen 16 bis 25 Jahren zusammensetzt, stellt die folgenden Effekte der politischen Teilhabe bei sich selbst und anderen jungen Menschen fest: «In der Arbeit im Vorstand JUKALU und bei der Organisation der Jugendsession lerne ich viel über Kommunikation, Verantwortung und auch über mich selbst», reflektiert Jan Wyss, Präsident des Vereins JUKALU. «Es ist ein besonderes Gefühl, an der Erarbeitung einer Petition beteiligt zu sein, – es stärkt das Selbstbewusstsein und erfüllt einem mit Stolz», ergänzt Simon Koch, Vorstandsmitglied des Vereins JUKALU. Weiter führt er aus, dass das soziale Netzwerk anlässlich der Jugendsession wachse und neue Freundschaften entstünden.
Jan Wyss wünscht sich weiterhin eine stärkere Sichtbarkeit des Jugendparlamentes im Kanton Luzern. Gleichzeitig betont der Präsident des Vereins JUKALU, dass seit der Gründung des Vereins im Jahr 2014 Vieles erreicht worden sei und die Verankerung des Jugendparlamentes zugenommen habe. Auch Judith Schwingruber, Fachperson Kindheit-Jugend-Familie der Dienststelle Soziales und Gesellschaft (DISG), die den Verein Jugendparlament des Kantons Luzern bei der Durchführung ihrer Aktivitäten unterstützt, teilt diese Einschätzung: «Wir stellen fest, dass dem kantonalen Jugendparlament im Verlaufe dieser Jahre wachsende Anerkennung und Bedeutung widerfährt – als Gefäss zur politischen Mitwirkung junger Menschen, als persönlicher Erfahrungs- und Entwicklungsraum für die Teilnehmenden, und insbesondere zur Förderung des politischen Nachwuchses im Kanton Luzern.»
pd/sk
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