Trixi Gisler
reist für die Nonprofit- Organisation «ilanga» nach Äthiopien
Sie erklären uns die Welt, v.l.: Daniel Cohn-Bendit, Doris Dörrie, Jakob Augstein und Sibylle Berg. Bild: z.V.g.
Doris Dörrie, Jakob Augstein, Sibylle Berg, Daniel Cohn-Bendit, – das sind die vier namhaften Keynote-Speakerinnen und -Speaker des diesjährigen Public Science Festivals SALON PUBLIC. Sie sind am 15. und 16. September aufgefordert, im Hotel Schweizerhof Luzern ihre sehr persönlichen Visionen zu einer grünen Welt der Zukunft vorzutragen.
«Public Science» ist das Ziel des SALON PUBLIC. Oder in den Worten von SALON PUBLIC-Gründer und Intendant Michel Pernet: «Wissenschaft für alle – einfach, verständlich und fernab akademischer Floskeln.» Der diesjährige SALON PUBLIC widmet sich dem Meta-Thema «Mensch & Umwelt» und legt einen Fokus auf die Energiewende. Ein Schlagwort, von dem mittlerweile wohl alle schon mal gehört hätten, das aber die wenigsten in der Breite und Tiefe reflektiert haben, so Pernet. Eingeladen sind bekannte Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft, namentlich Doris Dörrie, Jakob Augstein, Sibylle Berg, Daniel Cohn-Bendit, ihre persönliche Sicht auf die grüne Welt der Zukunft zu entwickeln und vorzutragen. Das Einzigartige am SALON PUBLIC ist, dass die Keynote-Speakerinnen und -Speaker ihre Thesen in einer mit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestückten Podiumsdiskussion verteidigen müssen. Der ehemalige Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRF SSR) Roger de Weck fungiert als Diskussionsleiter und Festival-Host. Er soll dabei – dies das Ziel des SALON PUBLIC – wissenschaftliches Wissen und Forschung greifbar und verständlich vermitteln.
Das diesjährige Public Science Festival wird eröffnet mit einem Vortrag von Daniel Cohn-Bendit, streitbare Ikone der 1968er-Bewegung und eloquenter Mit-Gründer der europäischen Grünen. Er spricht über die neue Öko-Gesellschaft. Und darüber, ob es eine neue Gesellschaftsordnung braucht, um die Energiekrise des 21. Jahrhunderts zu bewältigen und die Energiewende hinzubekommen. Seine Visionen verteidigt der «grüne Dani» in einer Runde mit dem weltberühmten Schweizer ETH-Klimaforscher Reto Knutti, der federführend am 4. und 5. Klimabericht der Vereinten Nationen mitgewirkt hat, der Soziologie-Ordinaria Katja Rost von der Universität Zürich und der Wirtschafts- und Informatik-Professorin Sita Mazumder von der Hochschule Luzern.
Über ihr grünes Leben und den prägenden grünen Lifestyle unserer Zeit spricht die Grande Dame des deutschen Films («Männer», «Ich und Er», «Mitten ins Herz», u. a.), Doris Dörrie. Die 68-jährige Münchner Film-Professorin, die seit vier Jahren zur Oscar-Academy gehört, reflektiert dabei ihr eigenes Leben und plädiert für Achtsamkeit ebenso wie für Bildung im Spannungsfeld zwischen Urbanität und Natur. Auch sie verteidigt ihre Thesen, und zwar in einem Podium mit dem bekannten Münchner Stadtforscher Alain Thierstein, mit der Leiterin der Forschungseinheit Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Irmi Seidl, und mit Eva Lieberherr, ETH-Forscherin im Bereich natürlicher Ressourcen (Wald, Landschaft, Boden, Wasser).
Der Denkaufgabe, wie wir künftig leben, vor dem Hintergrund des Klimawandels und im Spannungsfeld von Wachstum und Umweltschutz, nimmt sich der Hamburger Journalist, Publizist, Kolumnist, Verleger und Schriftsteller Jakob Augstein an. Der 55-jährige rechtliche Sohn von SPIEGEL-Gründer Rudolf Augstein und leibliche Sohn von Schriftsteller Martin Walser zählt zu den prägenden deutschen Intellektuellen, ist Miteigentümer am SPIEGEL-Verlag und Verleger und Chefredakteur der Wochenzeitung DER FREITAG. Seine mit Sicherheit pointierten Thesen verteidigt der Politwissenschaftler in einer Runde mit dem ZHAW-Architekturprofessor und Architekten Stefan Kurath, einem der führenden Experten für nachhaltige europäische Städte, mit dem Solar-Unternehmer Timo Leukefeld, Honorarprofessor für autarkes Bauen und Energiebotschafter der deutschen Bundesregierung sowie der ETH-Raumentwicklungsforscherin Sibylle Wälty, der Forschungsleiterin des ETH Wohnforums.
Last but not least skizziert Sibylle Berg, eine der bekanntesten und meistgelesenen deutschsprachigen Schriftstellerinnen, am SALON PUBLIC ihre Vision einer grünen Stadt der Zukunft und inkludiert dabei – wie selbstverständlich – die ökologischen Grundsätze moderner Stadtplanung wie Klimaschutz, Energieeffizienz und innovativer Technologie. Sie spiegelt ihre Thesen in einer Diskussion mit dem Physiker Martin Gonzenbach, Leiter des Smart Living Lab, einem von der EPFL in Fribourg gegründeten Forschungszentrum für die Zukunft der gebauten Umwelt, mit Architektin und Stadtplanungsforscherin Hanna Hilbrandt, Professorin für Sozial- und Kulturgeografie an der Universität Zürich und mit Chemiker und Physiker Andreas Züttel, Professor für physikalische Chemie und Direktor des Laboratorium Materialien für erneuerbare Energien an der EPFL Lausanne.
Der SALON PUBLIC ist das erste Public Science Festival der Schweiz, das ungefiltert wissenschaftliche Erkenntnisse, welche die Zukunft prägen, niederschwellig vermittelt. Eine «Volksuniversität», die der Bevölkerung nicht nur die Angst vor der Zukunft nehmen, sondern auch das Vertrauen in die Wissenschaft vertiefen soll. Und ihr in Zeiten von reaktionärer Wissenschafts- und Wissenschaftler:innen-Feindlichkeit den Rücken stärkt. Denn, so SALON PUBLIC-Gründer und -Intendant Michel Pernet: «Eine zukunftsbejahende Grundstimmung ist das Fundament von zukünftigen zustimmenden Volksabstimmungen zu Investitionen in Bildung und Forschung.»
pd/sk
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