Andy Schneider
steht hinter der Ferienbetreuung der Gemeinde Rothenburg ab 2024/25
Sie produzieren Filme, machen Bild- oder Tonaufnahmen, gestalten Webseiten und betreiben Social-Media-Kanäle. Matiamatiker sind total «chip». Nicht zuletzt dank der neuen
Der Mix aus Administration, Informatik und Design macht den Beruf Mediamatiker/in EFZ zu einem der vielseitigsten überhaupt. Dennoch erhielt er vor drei Jahren eine neue Bildungsverordnung. Der Grund: Die Lehrbetriebe fanden kaum Verwendung für die ausgelernten Berufsleute. Zu breit sei die Ausbildung, hörte man vielerorts, zu wenig detailliert das vermittelte Wissen. Laut David Tassi, Geschäftsführer ICT-Berufsbildung Zentralschweiz, waren die Mediamatiker weder richtige Grafiker noch richtige Informatiker oder Kaufleute. Nun sei der Fokus des Berufs geändert worden. Die wichtigste Neuerung: Der IT-Teil ist geschrumpft. «Die Lernenden sollen lediglich ein grobes Grundwissen besitzen und die Bestandteile eines PCs kennen», erklärt Tassi. «Stattdessen wird deutlich mehr Wert auf das Grafische und den Umgang mit den neuen Medien gelegt.» Das mache den Beruf für Jugendliche wie Lehrbetriebe attraktiver. Ausserdem hätten Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Einer der ersten Jugendlichen, die nach der neuen Bildungsverordnung ausgebildet werden ist der 17- jährige Emil Hürlimann. Der gebürtige Schwyzer, der unter der Woche in Emmenbrücke wohnt, startete vor zwei Jahren in die 4-jährige Lehre, die der Berufsverband ICT-Berufsbildung Zentralschweiz im Verbundmodell anbietet. Das bedeutet, dass die Lernenden zunächst eine 6-monatige Basisausbildung beim Berufsverband in Adligenswil absolvieren, um die handwerklichen Grundlagen des Berufs zu erwerben. Danach folgen zwei Praktika in einem Unternehmen aus der Region – das erste dauert 15 Monate, das zweite 24. Dazwischen gibts den zweiten Teil des Basislehrjahrs, der vier Monate dauert. Zurzeit arbeitet Emil beim Berufsverband Swissmechanic Zentralschweiz in Luzern, wo er sein grafisches Talent und seine kreative Ader bereits mehrfach unter Beweis stellen konnte. Zum Beispiel beim Entwerfen von Briefvorlagen oder bei der Gestaltung einer Broschüre für die Raumvermietung im Ausbildungszentrum.
Letztes Jahr lancierte Swissmechanic ein neues Berufsmarketing-Projekt, um die sechs Lehrberufe – darunter Polymechaniker/in, Automatiker/ in und Elektroniker/in – besser zu promoten. Ziel sei es, den Jugendlichen die MEM-Berufe näher zu bringen, indem man Vorurteile abbaut und die interessanten Seiten aufzeigt. Emils Aufgabe bestand darin, Fotos und Videos von Lernenden zu machen, Interviews mit Eltern und Lehrpersonen zu führen und eine attraktive «Landingpage» zu erstellen.
Während der gesamten Lehrzeit besuchen die angehenden Mediamatiker montags und dienstags die Berufsfachschule in Sursee. Für David Tassi ist klar: «Mit ihrem technischen Verständnis, ihren gestalterischen Fähigkeiten und dem betriebswirtschaftlichen Denken verfügen Mediamatikerinnen und Mediamatiker über zahlreiche Kompetenzen, die in der heutigen Informations- und Kommunikationsgesellschaft von sehr grosser Bedeutung sind.» So stehen ihnen letztlich alle Türen offen. Erst recht, wenn sie sich nach dem Lehrabschluss via Höhere Berufsbildung auf einen Teilbereich wie die Videoproduktion oder die Unternehmenskommunikation spezialisieren. (Text: Daniel Schwab)
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